Primary-Health-Care-Konzept für die entlegensten Regionen der Welt: Leuchtturmprojekt im ländlichen Papua-Neuguinea
Situation vor Ort:
Papua-Neuguinea wird durchzogen von einem etwa 200 Kilometer breiten, verästelten Gebirge, das von steilen Tälern und kaum zugänglichen Ebenen geprägt ist. Die Landesnatur begünstigt die isolierte Stammesbildung, wie sie in Neuguinea stattgefunden hat. Auch heute noch leben über 80 % der Bevölkerung in den ländlichen und sehr schwer zugänglichen Regionen. In Kombination mit politischen Instabilitäten und dem großen Mangel an Ärztinnen und Ärzten (2018: < 0,7 Ärztinnen/Ärzte je 10.000 Einwohner) führt dies zu einer schwierigen medizinischen Versorgung der Bevölkerung.
Ziele:
Verbesserung des Zugangs zu qualitativ hochwertiger und nachhaltiger Gesundheitsversorgung in sehr schwer zugänglichen Regionen durch ein replizierbares Konzept.
- Die Anzahl der Tage pro Jahr, an denen der Zugang zu Basisgesundheitsversorgung durch den betreuten Gesundheitsstützpunkt gewährleistet ist.
- Die Anzahl kritischer Therapieanwendungen pro Jahr (Beispiele: intravenöse Antibiotika-Verabreichung, Sauerstoff-Gabe, chirurgische Interventionen, Behandlung von Geburtsverletzungen).
- Die Anzahl telemedizinischer Konsultationen pro Jahr.
- Infrastrukturelles Upgrade eines Aidposts durch eine speziell entwickelte modulare Klinikeinheit und Bestückung mit geeigneten medizinischen Technologien und Equipment
- Fortlaufendes berufsbegleitendes Weiterbildungsprogramm
- Regelmäßige Intensiv-Workshops vor Ort
- Telemedizinische Unterstützung
- Regelmäßiges Mentoring für die lokalen Gesundheitsarbeiterinnen und -arbeiter
- Evaluation und Präsentation der Ergebnisse an wichtige Gesundheitsträger
Das Projekt orientiert sich an dem neuen Nationalen Gesundheitsplan „back to the basics“ der vor allem Konzepte anregt, die die ländliche Gesundheitsversorgung verbessern möchten. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit kirchlichen und staatlichen Gesundheitsträgern durchgeführt.
Die kompetenzbasierte Ausbildung der ländlichen Gesundheitsarbeiterinnen und -arbeiter mit telemedizinisch gestütztem Zugang zu externer Hilfe zielt auf den unmittelbaren Mangel an qualifiziertem Gesundheitspersonal ab und verbessert somit die Basisgesundheitsversorgung langfristig.
Weiterhin sollen die infrastrukturellen Verbesserungen ein modellhaftes Beispiel liefern, wie die meist nicht funktionierende Infrastruktur kostengünstig und nachhaltig verbessert werden kann. So ist das Modul mit handverlesenem Equipment wartungsarm, langlebig und soll einen jahrzehntelangen Gebrauch gewährleisten.
Durch das Zusammenfügen der einzelnen Puzzleteile aus Ausbildung, Unterstützung und innovativen medizinischen Technologien soll das Projekt erstmals ein ganzheitlich und praktisch replizierbares Konzept zur Verbesserung der Basisgesundheitsversorgung in sehr abgelegenen Regionen aufzeigen.
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