Else Kröner Medical Scientist Kollegs

Strukturierte Förderung und Etablierung von Naturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern im medizinischen Bereich: Die neue Förderlinie der Else Kröner-Fresenius-Stiftung hat das Ziel, die interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit in der Gesundheitsforschung zu stärken.
Image: Else Kröner Medical Scientist Kollegs

Für die Verbesserung der medizinischen Forschung ist es erforderlich, dass auch Forschende der Natur- und Grundlagenwissenschaften medizinische Fragestellungen bearbeiten (Medical Scientists). Obschon dies bereits vielfach erfolgt, ist die Forschung oft theoretisch orientiert oder es fehlt ein tieferes Verständnis von medizinischen Voraussetzungen, klinischen Konsequenzen und den Bedingungen ärztlichen Handelns.

Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung möchte die Medizinischen Fakultäten und Hochschulklinika in Deutschland im Rahmen von wissenschaftlichen Kollegs unterstützen, die Etablierung von jungen hochtalentierten Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftlern im medizinischen Bereich zu verbessern. Ziel ist es, die Forschung im Sinne einer besseren Behandlung von Patientinnen und Patienten zu optimieren.

Dazu schreibt die Else Kröner-Fresenius-Stiftung die Einrichtung von bis zu drei Medical Scientist Kollegs aus, die jeweils mit 1,1 Mio. € für eine Laufzeit von vier Jahren dotiert sind. Die Programme können entweder in der Promotions- oder in der Postdoc-Phase angesiedelt sein.

Im Rahmen des Kollegs sollen konkrete patientenorientierte Forschungsvorhaben bearbeitet und weiterentwickelt werden, begleitet durch ein interprofessionelles Weiterbildungsprogramm.

Bitte beachten Sie für diese Förderlinie stets unsere aktuellen Ausschreibungen. Diese finden Sie im Menü "Aktuelles" unter Ausschreibungen.

Paper of the Month einreichen:
Wir laden alle Projektleiterinnen und Projektleiter, Stipendiatinnen und Stipendiaten und Kollegiatinnen und Kollegiaten ein, ihre aus der Förderung hervorgegangenen Publikationen als Paper of the Month einzureichen. Weitere Informationen finden Sie hier. Einen Überblick der Paper of the Month finden Sie hier. 

 

Eine Übersicht der Förderprojekte aus der Förderlinie "Else Kröner Medical Scientist Kollegs" finden Sie hier.

Portrait Dr. Alexander Lehmann
Dr. Alexander Lehmann
Kolleg-Förderlinien sowie Forschungspreis (wissenschaftliche Förderung)

Else Kröner Medical Scientist Kollegs 2022

Dresden Medical Scientist College: ONCOnnect $ (Dresden, Promotionskolleg)

Dresden Medical Scientist College: ONCOnnect

Das Else Kröner Medical Scientist Kolleg ONCOnnect nimmt neue Therapien und Diagnoseinstrumente im Feld der personalisierten Onkologie in den Fokus. Dies geschieht in vier Themenfeldern: Neben der Entwicklung von robotergestützten chirurgischen Assistenzsystemen und bildgesteuerten Hochpräzisions-Bestrahlungstechniken sind auch Projekte im Bereich personalisierter Zelltherapeutika und die Verwendung computerbasierter Simulationen geplant. ONCOnnect wird eng an die Dresden School of Clinical Science angeschlossen. Sowohl auf der Betreuungsebene als auch auf Ebene der Kollegiatinnen und Kollegiaten arbeiten Naturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler sowie Medizinerinnen und Mediziner Hand in Hand, um die transdisziplinäre Idee des Kollegs bestmöglich umzusetzen und eine enge Verzahnung zu gewährleisten.

Sprecher: Prof. Dr. Dr. Esther G. C. Troost, Prof. Dr. Frank Buchholz, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Carl Gustav Carus

TheRNAtik: RNA-basierte Therapiestrategien in Tumorimmunologie und immunvermittelten Erkrankungen $ (Mainz, Postdoc-Kolleg)

TheRNAtik: RNA-basierte Therapiestrategien in Tumorimmunologie und immunvermittelten Erkrankungen

An neuen Entwicklungen wie mRNA-basierten Impfstoffen arbeiten Medizinerinnen und Mediziner Hand in Hand mit verschiedenen Disziplinen der Grundlagenwissenschaften. Das Else Kröner Medical Scientist Kolleg in Mainz will daher ein nachhaltiges Konzept für die Ausbildung und Forschung von Medical Scientists etablieren, die an RNA-basierten Immuntherapien forschen. Medical Scientist werden im Kolleg eng mit Clinician Scientists zusammenarbeiten und finden in Strukturen wie dem Forschungszentrum für Immuntherapie oder dem Helmholtz-Institut für Translationale Onkologie eine optimale Forschungsumgebung für ihre Projekte. Unterstützt werden die Kollegiatinnen und Kollegiaten zudem durch reichhaltige Ausbildungsangebote, die von der Mainz Research School of Translational Medicine konzipiert werden.

Sprecher: Prof. Dr. Özlem Türeci, Prof. Dr. Tobias Bopp, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Helmholtz-Institut für Translationale Onkologie (HI-TRON)

nextGENERATION: ReGENERAte Organ FunctION $ (Hannover, Postdoc-Kolleg)

nextGENERATION: ReGENERAte Organ FunctION

Das Else Kröner Medical Scientist Kolleg „nextGENERATION“ zielt darauf ab, im Bereich der Regenerativen Medizin neue Wege in der Ausbildung von jungen Postdocs der Naturwissenschaften zu beschreiten, um die Lücke zwischen Grundlagenforschung und Klinik zu schließen. Die Forschungsprojekte der Postdocs im Kolleg haben einen Schwerpunkt auf der Verwendung induzierter pluripotenter Stammzellen (iPSC) und gentherapeutischer Ansätze, mit dem Ziel, Therapien für die Reparatur von Gewebe und Organen zu entwickeln. Das Programm des Kollegs gewährt direkte Einblicke in die Anforderungen der Patientenversorgung und fördert u. a. durch eigene Projektbudgets der Postdocs die Erlangung der wissenschaftlichen Selbständigkeit. Individuelles Mentoring und internationaler Austausch runden die Möglichkeiten zur persönlichen Karriereentwicklung ab.

Sprecher: Prof. Dr. Nico Lachmann, Institut für Experimentelle Hämatologie, Medizinische Hochschule Hannover

Else Kröner Medical Scientist Kollegs 2021

ClinbrAIn: Künstliche Intelligenz für Klinische Hirnforschung $ (Tübingen, Promotionskolleg)

ClinbrAIn: Künstliche Intelligenz für Klinische Hirnforschung

Fortschritte in der Künstlichen Intelligenz (KI) haben das Potenzial, die medizinische Forschung und Praxis zu verbessern. Allerdings ist es enorm schwierig, theoretische Erkenntnisse in der KI-Forschung in die medizinische Praxis zu übertragen. Ziel des Else Kröner Medical Scientist Kollegs ClinBrAIn ist es, diese Lücke zu schließen. Es sollen „Medical Machine Learning-Scientists“ ausgebildet werden, die in enger Zusammenarbeit mit klinischen Expertinnen und Experten problemoptimierte KI-Methoden für klinische Fragestellungen entwickeln und diese in die klinische Anwendung übertragen.
ClinbrAIn, welches von Prof. Jakob Macke zusammen mit PD Dr. Kathrin Brockmann und Prof. Martin Giese geleitet wird, ist eine gemeinsame Initiative von Arbeitsgruppen aus der KI-Forschung (dem Exzellenzcluster Maschinelles Lernen, dem Tübingen AI Center und dem Bernstein Center für Computational Neuroscience) und klinischen Gruppen des Universitätsklinikums und des Hertie-Instituts für klinische Hirnforschung. Das Kolleg konzentriert sich auf Erkrankungen des Nervensystems, um an einer Reihe von beispielhaften Anwendungen spezifische Methoden zu entwickeln, welche das Potenzial haben, zu klinisch relevanten Verbesserungen zu führen.

Sprecher: Prof. Dr. Jacob Macke, Bernstein Center for Computational Neuroscience und Exzellenzcluster Machine Learning, Universität Tübingen

InFlame – Dynamik von Entzündungsreaktionen $ (Münster, Postdoc-Kolleg)

InFlame – Dynamik von Entzündungsreaktionen

Viele schwerwiegende Erkrankungen, darunter Infektionen, Krebs und neurologische Störungen, sind durch Entzündungsreaktionen charakterisiert. Diese tragen maßgeblich zum Schweregrad der Krankheit bei, jedoch sind derzeit für viele Entzündungsreaktionen keine effektiven Therapien bekannt und es bleibt nur eine symptomatische Behandlung. Die Erforschung dieser Entzündungsprozesse und ihrer zugrundeliegenden komplexen Zusammenhänge setzt eine spezifische Kombination von wissenschaftlichen Kenntnissen, Expertisen und modernsten Untersuchungsmethoden voraus. Ziel des Else Kröner Medical Scientist Kollegs „InFlame“ ist es daher, promovierte Grundlagenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in die translationale Forschung einzubinden, ihre wissenschaftliche Karriere zu unterstützen und eine Grundlage für die Entwicklung effektiver Behandlungsmethoden von entzündlichen Erkrankungen zu schaffen. Der Standort Münster bietet dafür mit seinem Medizin-Schwerpunkt Entzündung und Infektion beste Bedingungen. Durch den Schwerpunkt sind zahlreiche Forschungskonsortien und Netzwerke vorhanden, die den Kollegiatinnen und Kollegiaten ein optimales wissenschaftliches Umfeld mit modernster Infrastruktur und eine direkte Anbindung an bestehende translationale Projekte und klinische Studien ermöglichen. So fließen die Forschungsergebnisse der Kollegiatinnen und Kollegiaten direkt in translationale Ansätze.

Sprecherin: Prof. Dr. Petra Dersch, Institut für Infektiologie, Zentrum für Molekularbiologie der Entzündung, Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Weitere Informationen finden Sie hier.

Ein Interview mit Programmsprecherin Prof. Petra Dersch finden Sie hier.

University Medicine Essen Medical Scientist Academy $ (Essen, Postdoc-Kolleg)

University Medicine Essen Medical Scientist Academy

Der Fortschritt in den Datenwissenschaften, Biowissenschaften und technischen Disziplinen stellt immer höhere Anforderungen an Ärztinnen und Ärzte sowie Forschende, die die neuesten Erkenntnisse aus diesen Disziplinen rasch in Nutzen für Patienten umsetzen müssen. Gerade in der Onkologie ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Naturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern sowie klinisch tätigen Ärztinnen und Ärzten daher dringend erforderlich. Unter Nutzung der wissenschaftlichen und klinischen Ressourcen des Westdeutschen Tumorzentrums (WTZ), einem der führenden Krebszentren in Deutschland, wird die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen ein Medical Scientist Kolleg etablieren, welches die anwendungsbezogene Ausbildung von jungen Forschenden in den Vordergrund stellt. Die Kollegiatinnen und Kollegiaten werden eng mit forschenden Ärztinnen und Ärzten des am Standort bereits bestehenden Clinician Scientist Programms zusammenarbeiten. Im Zentrum des Forschungsprogramms im Kolleg steht die Entdeckung neuer Marker für Tumorerkrankungen sowie die Identifizierung neuer Therapieansätze. Die Projekte können dabei auf Patientendaten und Probenmaterial aus der Klinik und dem WTZ zugreifen. An der Schnittstelle zwischen Naturwissenschaften und Klinik nutzen sie so die Synergien mit anderen Strukturen der Nachwuchsförderung am Standort.

Sprecher: Prof. Dr. Sven Brandau, Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Universitätsklinikum Essen