72. Lindauer Nobelpreisträgertagung

EKFS nominiert geförderte Wissenschaftlerin und Wissenschaftler für die Teilnahme
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Die 72. Lindauer Nobelpreisträgertagung war der Physiologie und Medizin gewidmet und fand vom 25. bis 30. Juni 2023 statt. 38 Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträger nahmen an dieser besonderen Veranstaltung teil. Sie trafen mehr als 600 Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus der ganzen Welt. Die EKFS nominiert regelmäßig herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die eine Förderung der Stiftung erhalten, für die Teilnahme an den Lindauer Nobelpreisträgertagungen. In diesem Jahr waren Prof. Dr. Dr. Christine Engeland, EKFS-Erstantragstellerin (2015) und Else Kröner Memorialstipendiatin (2019), sowie Dr. Julien H. Park, Memorialstipendiat (2022), zur Tagung eingeladen.

Prof. Dr. Dr. Christine Engeland trat im Jahr 2020 die Professur für Experimentelle Virologie am Lehrstuhl für Virologie und Mikrobiologie an der Universität Witten/Herdecke an. Gemeinsam mit ihrem Team untersucht sie Virus-Wirt-Interaktionen und erforscht auf Basis dieser Erkenntnisse neue therapeutische Ansätze – einen Schwerpunkt bildet die Krebs-Immuntherapie. Beim Abendessen während der Nobelpreisträgertagung hatte Christine Engeland die Gelegenheit, ihre Forschung zu onkolytischen Viren mit Charles Rice zu diskutieren. „Am meisten beeindruckt haben mich die Nobelpreisträger, die sich neben ihrer hochkarätigen Forschung für gesellschaftliche Belange und humanitäre Zwecke einsetzen, wie zum Beispiel Sir Richard Roberts, Peter Agre und Elizabeth Blackburn“, berichtet die Wissenschaftlerin.

Dr. Julien H. Park forscht am Universitätsklinikum Münster, zu Glykosylierungserkrankungen (Congenital disorders of glycosylation, CDG) dies sind erblich bedingte Stoffwechselstörungen, die zu schwerwiegenden, potenziell tödlichen Multisystemerkrankungen führen. „Im Gespräch mit einer Kollegin aus Barcelona konnte ich während der Nobelpreisträgertagung eine Lösung für ein Problem finden, das mich lange beschäftigt hat – für mich ein Beweis, wie wertvoll der Austausch auf dieser einzigartigen Tagung sein kann“, berichtet der Memorialstipendiat. „Ganz besonders inspirierend war das Gespräch mit William G. Kaelin, Jr., einem Preisträger der selbst als Clinician-Scientist seine grundlegenden Erkenntnisse bis in die klinische Anwendung begleitet hat. Seine Gedanken zur Wechselwirkung von Grundlagenwissenschaft und klinischer Medizin haben mich enorm motiviert“, so der Wissenschaftler.