Digitales Gesundheitssparbuch

Neue Wege für den Schutz vor medizinischer Verarmung
Aktivitäten von Ärzte für Madagaskar im Bereich Müttergesundheit

Ohne Geld keine Behandlung – ein häufiges Problem in Madagaskar. Viele Schwangere gehen deshalb gar nicht erst zum Arzt, denn eine allgemeine Krankenversicherung gibt es nicht. Und was vielleicht noch besorgniserregender ist: Jedes Jahr werden zahlreiche Madagassinnen und Madagassen aufgrund von Gesundheitskosten in extreme Armut gedrängt. Das von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung geförderte Projekt mTOMADY (Madagassisch für „gesund“) des Vereins Ärzte für Madagaskar ermöglicht Schwangeren in Madagaskar per Mobiltelefon Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen, um sie so vor Verarmung aufgrund von hohen medizinischen Ausgaben zu schützen.

Aktivitäten von Ärzte für Madagaskar im Bereich Müttergesundheit
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mit dem mTOMADY-Gewinnerteam

In Madagaskar haben rund 90 Prozent der Bevölkerung keine Krankenversicherung und keinen Zugang zu einer umfassenden staatlichen Gesundheitsversorgung. Ein Handy aber oder zumindest eine SIM-Karte hat fast jeder. Das brachte den Verein auf die Idee zu diesem Projekt:
Mit einem internationalen Team von Medizinern, Softwareentwicklern, Wirtschaftsexperten und vielen ehrenamtlichen Helfenden wurde ein digitales Gesundheitssparbuch für Madagaskar aufgebaut. Seit Anfang 2019 ist das Gesundheitssparbuch durch eine Kurzwahl aus dem madagassischen Handynetz zu erreichen – ganz ohne Internet oder Smartphone. Dabei wird zugleich geprüft, ob
die Abrechnung stimmt und die Behandlungskosten im Rahmen liegen. Eine begleitende wissenschaftliche Evaluation des Projekts erfolgt durch das Heidelberger Institut für Global Health.

Seitdem erfreut sich das Gesundheitssparbuch in Madagaskar großer Beliebtheit und wird ständig weiterentwickelt, um Menschen in Madagaskar per Mobiltelefon den Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen zu erleichtern. In Zusammenarbeit mit der Charité - Universitätsmedizin Berlin und dem madagassischen Gesundheitsministerium und unterstützt durch das Berlin Institute of Health, die Deutsche Forschungsgemeinschaft, das Technologieunternehmen ThoughtWorks und die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, nutzt das Projekt die Potenziale der Digitalisierung und setzt auf Mobile Money: Mit einer digitalen Krankenversicherungskarte kann beispielsweise der Abschluss einer Versicherungspolice und die Prämienzahlung über das Mobiltelefon sowie die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen durch Versicherte vereinfacht werden.

Diese Initiative gewann im Januar 2020 den Ideenwettbewerb des Global Health Hub Germany. Unter dem Titel „Neue Ideen für Globale Gesundheit“ hatte der Global Health Hub Germany nach innovativen und intersektoralen Lösungen und Ideen für Herausforderungen im Bereich der Globalen Gesundheit gesucht. Am 13. Januar zeichnete der Bundesminister für Gesundheit Jens Spahn die Gewinnerteams im Bundesministerium für Gesundheit in Berlin für ihre innovativen Projektideen aus.

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Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) – Forschung fördern. Menschen helfen.
Die gemeinnützige Else Kröner-Fresenius-Stiftung widmet sich der Förderung medizinischer Forschung und unterstützt medizinisch-humanitäre Projekte. Die Stiftung wurde im Jahr 1983 von der Unternehmerin Else Kröner gegründet und zu ihrer Alleinerbin eingesetzt. Die EKFS bezieht nahezu alle ihre Einkünfte aus Dividenden des Gesundheitskonzerns Fresenius, dessen größte Aktionärin sie ist. Bis heute hat sie rund 1.930 Projekte gefördert. Mit einem jährlichen Fördervolumen von aktuell über 50 Millionen Euro ist sie die größte Medizin fördernde Stiftung Deutschlands. Weitere Informationen finden Sie unter: www.ekfs.de

Pressekontakt
Else Kröner-Fresenius-Stiftung
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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: + 49 6172 8975-24
E-Mail: b.jerke@ekfs.de

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