Gehirn
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Sekundäre Hirnschädigung durch T-Lymphozyten nach experimentellem Schlaganfall

Institution: Universitätsmedizin Greifswald
Hauptantragsteller: Antje Vogelgesang
Förderlinie:
Erst- und Zweitantragstellung
Die weltweit zweithäufigste Todesursache ist der Schlaganfall. Die Akuttherapie erfolgt bis zu 8 Stunden nach dem Ereignis durch die Wiederherstellung der Durchblutung mittels Thrombolyse oder Thrombektomie

Bedeutung von T-Zellrezeptorspezifischen Aktivierungswegen und T-Zellpolarisierung unter Berücksichtigung des Infektionsstatus
Die weltweit zweithäufigste Todesursache ist der Schlaganfall. Die Akuttherapie erfolgt bis zu 8 Stunden nach dem Ereignis durch die Wiederherstellung der Durchblutung mittels Thrombolyse oder Thrombektomie. Die Mehrheit der Patienten kann aufgrund des verpassten Therapiezeitfensters oder bestehender Kontraindikationen nicht behandelt werden. Bei ihnen bilden sich mit dem Infarkt bleibende, in der Regel schwere Folgeschäden aus. Immunzellen, darunter Lymphozyten, wandern wenige Stunden bis Tage nach dem Ereignis in das Infarktareal ein und tragen erheblich zu weiterer, sekundärer Gewebeschädigung bei. Die Funktionsmodulation dieser Immunzellen, wie z. B. die Veränderung der Lymphozytenpolarisierung von proinflammtorisch zu regulatorisch/ antiinflammatorisch) stellt daher ein vielversprechendes Angriffsziel für neue Therapien dar, deren Einsatz auch noch nach Tagen nach dem Ereignis das Outcome der Patienten verbessern kann. 

Dies ist aber eine komplexe Aufgabe, da die induzierte Funktionsänderung die Suszeptibilität für schlaganfall-assoziierte Folgeinfektionen nicht erhöhen darf. Die Intervention muss deshalb sehr gezielt erfolgen. Voraussetzung für den Erfolg ist das umfassende Wissen über die Kinetik der Schadensinitiierung, die Aktivierungsart der Lymphozyten sowie deren Polarisierung. 

Ebenfalls ist nicht geklärt, ob Folgeinfektionen, die bei bis zu 30 % der Patienten auftreten die immunvermittelte, sekundäre Hirnschädigung zusätzlich durch eine Aktivierung des adaptiven Immunsystems verstärken. Das vorliegende Projekt adressiert diese Forschungslücken und untersucht den therapeutischen Erfolg einer Immunmodulation von proinflammatorische Th17- zu vermehrter regulatorische T-Zellantwort (Treg) beim experimentellen Schlaganfall. 

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