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CCL25-basierte Geweberegeneration bei Osteoarthritis

Institution: Charité – Universitätsmedizin Berlin
Hauptantragsteller: Dr. rer. nat. Michael Sittinger
Förderlinie:
Translatorik
Konzept für Produktdesign und Anwendung einer CCL25-basierten Geweberegeneration bei Arthrose

CCL25 (C-C motif chemokine ligand 25) wurde an der Charité-Universitätsmedizin, Berlin, als wirksamer Lockstoff für mesenchymale Stromazellen (MSC) identifiziert. Mesenchymale Stromazellen sind bekannt für ihre regenerativen und anti-inflammatorischen Eigenschaften und bieten eine neue Perspektive zur Behandlung degenerativer Erkrankungen wie z. B. der Osteoarthrose. Züchtung und Transplantation von Zellen sind jedoch mit hohen Kosten und großem logistischen Aufwand verbunden. Der Einsatz von natürlichen Lockstoffen zur örtlichen Rekrutierung von körpereigenen MSCs zum Ort der Läsion stellt möglicherweise für die Behandlung der Arthrose eine kostenökonomischere Alternative dar. 

Zur lokalen Injektion des Chemokins wird CCL25 in resorbierbares PLGA (polylactic-co-glycolid acid) eingekapselt und anschließend mit Hyaluronsäure vermischt. Diese Formulierung bewirkt eine verzögerte Freisetzung, die die erwünschte Zellmobilisierung über einen längeren Zeitraum ermöglicht. Dadurch wird für den Patienten eine längere Wirkung bei weniger Injektionen und Behandlungsrisiken ermöglicht. Im präklinischen Modell zeigte sich in arthrotischen Gelenken nach Injektion von CCL25 in Hyaluronsäure bei geeigneter Dosierung eine signifikante Besserung von 28 % im histologischen OARSI-Score (mikroskopische Knorpelanalyse) gegenüber nur mit Hyaluronsäure behandelten Kontrollen. 

Eine Anwendung bei Patienten scheint nach dem Management der akuten Schmerz- und Entzündungssituation vielversprechend. Der neuartige biologische Wirkstoffkandidat könnte erstmals eine Behandlung ermöglichen, die nicht nur Symptome lindert, sondern durch ihre regenerative / anabole Wirkung eine weitere Progression der Arthrose verhindert oder sogar eine Krankheitsregression bewirkt. 

Im Laufe der vorausgegangene ersten Translatorik-Förderung durch die ForTra gGmbH für Forschungstransfer der EKFS wurden zunächst erste in vitro Studien am humanen Gewebemodell zu möglichen Risiken und unerwünschten (Neben-) Wirkungen des neuartigen biologischen Wirkstoffs CCL25 durchgeführt. Dabei zeigten sich keine Hinweise auf neoplastische Veränderungen auf Zellen und Gewebe des humanen Gelenks nach CCL25-Behandlung. Das relevante Dosisspektrum zeigte auch keine anderen negativen Wirkungen auf das Knorpelgewebe.

 
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