Immunsystem
|

Anti-HIV Genkonstrukt für CD34+ HSC Gentherapie zur Heilung von HIV beim HIV-assoziierten diffusen großzelligen B-Zell Lymphom (HIVCURE)

Institution: Heinrich-Pette-Institut,
Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie
Hauptantragsteller: Prof. Dr. rer. nat. Joachim Hauber
Förderlinie:
Translatorik
„Wirkweise der HIV-spezifischen Rekombinase Brec1. HIV integriert seine provirale DNA in das menschliche Erbgut. Brec1 rekombiniert die viralen LTR-Bereiche und entfernt dadurch die HIV-Gene, welche in der Zelle abgebaut werden.

Infektionen mit dem menschlichen Immundefizienzvirus HIV können mit den derzeitig verfügbaren Medikamenten nicht geheilt werden. Das liegt daran, dass bei der Infektion die Virus-Gene als sogenannte provirale DNA permanent in das Erbgut der Wirtszelle integriert werden. Das vorliegende Projekt hat zum Ziel, durch Genom-Editierung mithilfe der HIV-1-spezifischen Designer-Rekombinase Brec1 die provirale DNA aus infizierten Wirtszellen auszuschneiden, und dadurch HIV wieder zu entfernen.   

Die Designer-Rekombinase Brec1 wurde von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Heinrich-Pette-Instituts, Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie (HPI) in Hamburg (Prof. Joachim Hauber) und der Technischen Universität Dresden (Prof. Frank Buchholz) entwickelt. In HIV-infizierten Mäusen kann Brec1 die Viruslast nachhaltig und ohne Nebenwirkungen bis unter die Nachweisgrenze senken. Brec1 Rekombinase stellt demnach eine potenziell wichtige Komponente für völlig neuartige HIV-Heilungsansätze dar. 

Eine frühe klinische Brec1-Gentherapie-Studie (Phase Ib/IIa), welche durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Hamburger Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung (BWFG) gefördert wird, wird ab Anfang 2019 in Zusammenarbeit mit der Interdisziplinären Klinik für Stammzelltransplantation (Prof. Nicolaus Kröger) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) durchgeführt. Im Rahmen dieser Studie sollen die blutbildenden Stammzellen von HIV-Patienten gentechnisch modifiziert werden, um deren Nachkommen, beispielsweise CD4+ T-Lymphozyten, in die Lage zu versetzen, nach Infektion Brec1-vermittelt HIV wieder zu entfernen. Dadurch sollte HIV - zumindest teilweise - aus dem Organismus entfernt und das Immunsystem des Patienten funktionell wiederhergestellt werden.

Der Organismus sollte somit die Kontrolle über das Virus zurückgewinnen.
Die Zuwendung der ForTra gGmbH für Forschungstransfer der Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) ermöglicht es, wichtige und essenzielle administrative Vorbereitungen in Zusammenhang mit der Zulassung, Rechtsberatung, Patentsicherung und technischen Umsetzung dieser first-in-human klinischen Gentherapiestudie durchzuführen.

Weiterführende Informationen erhalten Sie hier.

Projektpartner:
Prof. Dr. med. Nikolaus Kröger
Onkologisches Zentrum, Interdisziplinäre Klinik und Poliklinik für Stammzelltransplantation
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Martinistraße 52, 20246 Hamburg

Dr. med. Olaf Degen
Ambulanzzentrum des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Fachbereich Infektiologie
Martinistraße 52, 20246 Hamburg

Prof. Dr. rer. nat. Frank Buchholz
Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus
TU Dresden
01307 Dresden