Sonderausschreibungen

3 Millionen Euro für die GMP-Produktion klinischen Studienmaterials
Ausschreibung: 3 Millionen Euro für die GMP-Produktion klinischen Studienmaterials

Die ForTra unterstützt die gesetzeskonforme Produktion neuer Arzneimittelkandidaten unter GMP-Bedingungen für den direkten Einsatz in klinischen First-in-Human-Studien. Dazu schrieb sie im August 2022 drei Millionen Euro aus. Fünf Projekte wurden nach ausführlicher wissenschaftlicher Begutachtung bewilligt und werden gefördert. Aufgrund der außerordentlich positiven Resonanz wurde Ende 2024 eine erneute Ausschreibung durchgeführt. Die Bewerbungen werden momentan begutachtet.

Folgende Projekte wurden 2022 bewilligt: 

Produktion von klinischen Corallopyronin-A-Prüfmustern: 
Prof. Dr. Achim Hoerauf, Universitätsklinikum Bonn; Prof. Dr. Karl Wagner, Universität Bonn; Prof. Dr. Marc Stadler, Helmholtz Zentrum Braunschweig

Corallopyronin A (CorA) ist ein Antibiotikum aus marinen Bodenbakterien, das biotechnologisch gewonnen wird. Sein Wirkspektrum umfasst Tropenerkrankungen und multiresistente Bakterien. Damit CorA als Kapsel wirksam ist, bedarf es der Einbettung in essbare Polymere, die die Löslichkeit verbessern. Für die klinische Erprobung ist eine zertifizierte Herstellung nötig, die durch die ForTra ermöglicht wird.

GMP-Produktion eines virus-freien Gentransfervektors für ROR1-spezifische CAR-T-Zellen und die Immuntherapie von ROR1+Tumoren: 
Prof. Dr. Michael Hudecek, Universitätsklinikum Würzburg

Ziel ist die Herstellung von speziellem genetischem Material zur Durchführung der Behandlungsmethode ROR1-CAR-T-Zelltherapie. Durch Modifikation mit dem Genmaterial werden T-Zellen in die Lage versetzt, das Protein ROR1 auf der Zelloberfläche von Tumorzellen zu erkennen und diese abzutöten. Im Rahmen der LION-1-Studie sollen durch Verabreichung der modifizierten T-Zellen Patientinnen und Patienten mit verschiedenen Krebserkrankungen behandelt werden.

Nasale Anwendung von Staphylococcus lugdunensis zur Eradikation von Staphylococcus aureus - eine erste Mikrobiom-Interventionsstudie beim Menschen – LuCa:  
Prof. Dr. Andreas Peschel, Dr. Meral Esen, Universität Tübingen

Um schwere Infektionen durch Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) Erreger zu verhindern, wurde ein probiotischer Bakterienstamm entwickelt, der MRSA aus der Nase, dem natürlich MRSA-Habitat, verdrängt. Diese „Staphylococcus lugdunensis“ sollen an Freiwilligen auf ihre Wirksamkeit untersucht werden, um langfristig gefährliche Infektionen bei Risikopatienten zu vermeiden.

Prof. Dr. Niels Schaft, Prof. Dr. Caroline Bosch-Voskens

Produktion autologer GMP-konformer T-Zellen, die einen für CSPG4 spezifischen CAR exprimieren, zur klinischen Behandlung von metastasiertem Aderhautmelanom: Prof. Dr. Niels Schaft, Prof. Dr. Caroline Bosch-Voskens, Universitätsklinikum Erlangen

Vielen Krebspatienten gelingt es nicht, T-Zellen zu erzeugen, die Tumorzellen effektiv erkennen. Durch die Technik der RNA-Elektroporation kann der Bauplan (RNA) für geeignete, krebsspezifische Rezeptoren in T-Zellen eingeschleust werden, welche dann in der Lage sind, Krebszellen abzutöten. Die Förderung ermöglicht, die T-Zellen für die klinische Anwendung in Aderhautmelanom-Patienten herzustellen.

Impfung eines Patienten

Peptid-Warenhaus für die Entwicklung von personalisierten Immuntherapien zur Eliminierung residualer leukämischer Vorläuferzellen bei akuter myeloischer Leukämie (AML): 
Prof. Dr. Juliane Walz, Universität und Universitätsklinikum Tübingen

Die akute myeloische Leukämie ist die häufigste akute Blutkrebserkrankung bei Erwachsenen. Nach Therapie verbleiben häufig leukämische Vorläuferzellen, die zu einem Rückfall der Erkrankung führen. In diesem Projekt wird nun ein Impfstoff produziert und klinisch erprobt, der das Immunsystem gezielt gegen diese Leukämievorläuferzellen richten soll. Die Heilungsrate der Patientinnen und Patienten soll so deutlich verbessert werden.

 

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