Entwicklung der Stiftung

Else Kröner und ihr Werk sind untrennbar mit dem Wirken der Stiftung verbunden. „Wer, wenn nicht wir“ – diese Äußerung Else Kröners bringt ihr soziales Verantwortungsgefühl auf den Punkt.
1974_Nov_EroeffnungStWendel_2_ArchivFresenius

Ihr Einsatz im Unternehmen war immer schon von dem Gedanken getragen, etwas für die Menschen aufzubauen. Der Erfolg von Fresenius über die Jahrzehnte versetzte Else Kröner in die Lage, ihren Mitmenschen helfen zu können. 1983 gründete sie schließlich die gemeinnützige Else Kröner-Fresenius-Stiftung zur Förderung der medizinischen Wissenschaft und zur Unterstützung notleidender Menschen. Mit einer solchen Stiftung konnte Else Kröner zwei Ziele erreichen: ihr Lebenswerk in seiner Gesamtheit erhalten und eine Einrichtung schaffen, die in ihrem Sinne Forschung fördert und Menschen hilft. Gleichzeitig ehrte sie ihren Adoptivvater Dr. Eduard Fresenius, dem sie viel zu verdanken hatte und dessen Namen sie deshalb mit in den Stiftungsnamen aufnehmen ließ.

Else Kröner bei einem Empfang des Bad Homburger Oberbürgermeisters Armin Klein im Frühjahr 1975.

Jahre des Aufbaus
Am 19. Mai 1983 wurde die gemeinnützige Else Kröner-Fresenius-Stiftung vom Regierungspräsidenten in Darmstadt genehmigt. In den Anfangszeiten waren die Fördermöglichkeiten der Stiftung mit einem Kapitalstock von zunächst nur 50.000 DM äußerst begrenzt. Daher unterstützten Else und Hans Kröner zunächst nur kleinere Forschungsprojekte, die aus ihrem großen Bekanntenkreis an sie herangetragen wurden.

Mit dem überraschenden Tod von Else Kröner am 5. Juni 1988 ging testamentarisch ihr gesamtes Vermögen auf die Else Kröner-Fresenius-Stiftung über. Damit trat die Stiftung administrativ und finanziell in eine neue Phase ein. Nun standen die von Else Kröner benannten Testamentsvollstrecker Dr. h.c. Hans Kröner sowie Dr. Alfred Stiefenhofer an der Spitze der Stiftung, wobei Hans Kröner in den Konsolidierungsjahren die zentrale Persönlichkeit der Else Kröner-Fresenius-Stiftung war. Bis kurz vor seinem Tod im Jahr 2006 prägte er die Stiftung im Sinne seiner verstorbenen Ehefrau.

Else und Hans Kröner bei einer Pressekonferenz anlässlich der Eröffnung des Werks St. Wendel im November 1974.

Forschung fördern. Menschen helfen.
Als in den frühen 90er Jahren mit dem wirtschaftlichen Erfolg des Fresenius-Konzerns die finanziellen Möglichkeiten der Stiftung wuchsen, begann die Stiftung umfassende Förderinstrumente zu entwickeln. Zunächst wurden medizinische Forschungspreise gefördert. Hinzu kamen Forschungsstipendien für Ärztinnen und Ärzte sowie innovative Fördermechanismen in der Hochschulmedizin wie die 2010 eingeführten Forschungskollegien. Talentierten, forschungsbegeisterten Ärztinnen und Ärzten sollte die Möglichkeit geboten werden, sich intensiv einem vielversprechenden wissenschaftlichen Projekt widmen zu können. Mit Stolz kann die Stiftung heute sagen, dass einige ihrer Stipendiatinnen und Stipendiaten zu den führenden forschenden Ärztinnen und Ärzten Deutschlands gehören.

Neben der medizinisch-wissenschaftlichen Förderung war es Else Kröner ein wichtiges Anliegen, Menschen in Not zu helfen, sich für Projekte zur Erhaltung von Leben einzusetzen. So begannen Else Kröner und ihr Mann schon früh damit, Fachwissen auch in wenig entwickelten Ländern zur Verfügung zu stellen und humanitäre Projekte im In- und Ausland zu unterstützen.

Heute zählt die Else Kröner-Fresenius-Stiftung zu den größten Stiftungen in Deutschland. Seit ihrem Bestehen hat die EKFS rund 2.400 Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 580 Millionen Euro gefördert.

Else Kröner Preis für medizinische Forschung 2013

Zum 25. Todestag von Else Kröner veranstaltete die Stiftung am 5. Juni 2013 eine Feierstunde in Berlin. Diesen besonderen Anlass würdigte die Stiftung mit der Vergabe eines mit vier Millionen Euro ausgestatteten Forschungspreises an den weltweit bedeutenden Immunologen Prof. Ruslan Medzhitov. Bundesforschungsministerin Johanna Wanka betonte in ihrer Laudatio das beachtliche Engagement der Stiftung in einem Forschungsbereich, der nicht nur für Deutschland, sondern für die ganze Welt außerordentlich wichtig ist. Diese erste Vergabe war der Auftakt des Else Kröner Fresenius Preis für Medizinische Forschung.

Buch: Die Geschichte zur Stiftung
Die Else Kröner-Fresenius Stiftung hat im Jahr 2008 zu ihrem 25-jährigen Bestehen mit dem Buch »Forschung fördern, Menschen helfen« einen Rückblick auf ihre Geschichte und die Entwicklung der Stiftungsarbeit im August Dreesbach Verlag vorgelegt. Seit Erscheinen dieses ersten Buches konnte die Stiftung weiter wachsen und eine steigende Zahl hervorragender Forschungsarbeiten und humanitärer Projekte fördern. Sie blickt heute auf eine Vielzahl unterstützter Projekte zurück, mit denen der von Else Kröner intendierte Stiftungszweck im besten Sinne erfüllt wurde. Das vorliegende Buch dokumentiert die Stiftungsarbeit der Jahre 2008 bis 2011. Erschienen im August Dreesbach Verlag, 2012.