Verringerung der Müttersterblichkeit in Süd-Madagaskar
Situation vor Ort:
Madagaskar ist eines der am wenigsten entwickelten Länder der Welt. Über 80 % der Bevölkerung leben unterhalb der internationalen Armutsgrenze. Der Großteil der Bevölkerung wohnt in ländlichen Gebieten, wo die Lebensbedingungen am schlechtesten sind und das Gesundheitssystem, vor allem im ländlichen Süden, extrem schwach ist. Infolgedessen ist die Müttersterblichkeitsrate außerordentlich hoch.
Ziele:
Hauptziel des Projektes ist es, die Müttersterblichkeit in Süd-Madagaskar durch Stärkung des öffentlichen Gesundheitssystems zu verringern.
- Mindestens 35.000 Entbindungen an teilnehmenden Zentren, die von qualifiziertem Gesundheitspersonal durchgeführt wurden
- Mindestens 950 Geburtskomplikationen werden durch Vorsorgeuntersuchungen vermieden
- Mindestens 48.000 pränatale Ultraschalluntersuchungen durchgeführt
- Weiterbildung des medizinischen Personals von 34 Gesundheitszentren
- Fortbildung von 100 Gemeindegesundheitshelfenden für die bevölkerungsnahe Sensibilisierung bezüglich der Schwangerenvorsorge und den Zeichen drohender Geburtskomplikationen
- Einrichtung eines „Revolving Funds“ zur Sicherstellung der Versorgung mit essentiellen Medikamenten.
- Sicherstellung von Kostentransparenz für Dienstleistungen und Medikamente an teilnehmenden Zentren durch vertragliche Preisfestlegung nach nationalen Vorgaben, öffentliche Ausschreibung der Preise an den Zentren und Kommunikation von festgelegten Preisen durch Gemeindegesundheitshelfende
- Einrichtung eines Programms zur anteiligen Kostenübernahme für medizinische Versorgung für Schwangere an teilnehmenden Zentren.
- Durchführung monatlicher mobiler Vorsorge- und Ultraschalluntersuchungen für Schwangere an 34 Gesundheitszentren, durchgeführt durch ausgebildete Hebammen von Ärzte für Madagaskar.
- Betrieb dreier geländegängiger Krankenwagen, die 34 Basisgesundheistzentren abdecken und bei geburtshilflichen Notfällen Patientinnen in eines der drei Referenzkrankenhäuser verlegen können.
- Regelmäßige Gesundheitsaufklärung der Bevölkerung zu Themen der Müttergesundheit durch 100 Gemeindegesundheitshelfende durch i) Hausbesuche; ii) Fokusgruppendiskussionen, oder iii) Massenaufklärungskampagnen
- Etablierung eines Überweisungssystem für Schwangere mit potentiellen Geburtskomplikationen von Gemeindegesundheitshelfenden an Referenzkrankenhäuser der Sekundärversorgung zur Entbindung.
- Wissenschaftliche Studie mit randomisiert-kontrolliertem Studiendesign zu Untersuchung der Rolle von Ultraschalluntersuchungen als Anreiz zur
Inanspruchnahme einer qualifizierten Betreuung während der Geburt.
Unsere Nachhaltigkeitsansatz ist auf die langfristige Stärkung der bestehenden lokalen Strukturen und Ressourcen ausgerichtet, indem wir auf den konsequenten Ausbau und die Förderung lokaler Kapazitäten setzen. Wir investieren in die Schulung von Personal, das nicht nur für das Projekt, sondern für die Sicherstellung der allgemeinen Gesundheitsversorgung in der Projektregion zuständig ist.
Die Implementierung von Revolving Funds ist eine in Madagaskar bewährte Maßnahme, welche langfristig zur finanziellen Sicherheit für Gesundheitszentren beiträgt. Diese Revolving Funds werden auch nach dem Ende der Projektlaufzeit langfristig positive Auswirkungen auf die Finanzierung von Gesundheitszentren und die Verfügbarkeit lebenswichtiger Medikamente haben.
Dieses Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit Vertretern des madagassischen Gesundheitsministeriums entwickelt und basiert auf einer erfolgreichen mehrjährigen Partnerschaft.
Das Projekt arbeitet direkt mit den bestehenden Strukturen des öffentlichen und kirchlichen Gesundheitssystems in Süd-Madagaskar zusammen und vermeidet bewusst die Schaffung von projektbasierten Parallelstrukturen.
Weitere Informationen finden Sie hier:
https://www.aerzte-fuer-madagaskar.de/
https://www.doctorsformadagascar.com/