Kinderheilkunde
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Tansania
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Verbesserung der Versorgung und des Überlebens von Neugeborenen mit Gastroschisis (Tiny Tanzania)

Organisation: Deutsche Gesellschaft für Globale und Tropenchirurgie, AK Globale Kinderchirurgie der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie
Partnerland: Tansania
Partnerorganisation vor Ort: Muhimbili University of Health and Allied Sciences (MUHAS) in Daressalam
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Situation vor Ort:

Die Behandlung eines Bauchwanddefekts wie der Gastroschisis mit vorgefallenen Darmschlingen ist eine Herausforderung. Allerdings geht die Gastroschisis fast nie mit weiteren Fehlbildungen einher, so dass die Überlebensrate nach einer angemessenen Behandlung der normalen Lebenserwartung entspricht bzw. nahe kommt. Bei einer Gastroschisis müssen die Darmschlingen in den Bauchraum zurückverlegt und die offene Bauchwand geschlossen werden, da das Neugeborene sonst an einer Nekrose der Darmschlingen und einer Infektion stirbt. Dieses Projekt setzt an mehreren Fronten an, um die Versorgung und das Überleben von Kindern mit Bauchwanddefekten in Tansania zu verbessern: Unterricht, Ausbildung und Behandlung. Es wird auch als Schlüsselintervention zur Verbesserung der Versorgung von Neugeborenen mit chirurgischen Erkrankungen dienen, da die Versorgung von Neugeborenen mit diesen Erkrankungen das Gesundheitssystem und die Kapazitäten zur Versorgung dieser Patientengruppe stärken wird. Eine Multiplikation der Methode durch die geschulten Ärzte und Krankenschwestern der ersten fünf Zentren auf andere Krankenhäuser in Tansania, bei gleichzeitiger Übermittlung des Wissens, ist das Ziel.
 

Ziele:

  1. Vermittlung von Wissen über Gastroschisis
  2. Schulung des interdisziplinären nicht-invasiven Gastroschisis-Managements
  3. Die Behandlung kann in der Zukunft in jedem Zentrum selbständig durchgeführt werden

 

Indikatoren:
  1. Anzahl des geschulten Personals
  2. Verbesserung der Kenntnisse und Fähigkeiten bei der Behandlung von Gastroschisis (Pre und Post Test)
  3. Anzahl/ Überleben der betreuten Kinder mit Gastroschisis
Maßnahmen:
  • Ausbildung der Gesundheitsfachkräfte
  • Verwendung von Silo Beuteln
Nachhaltigkeit:

Die Behandlung einer Gastroschisis, einschließlich des adäquaten Managements, Wiederbelebung, Darmverkleinerung, Verwendung eines Silosacks, Bauchwanddefektverschluss und postinterventionelle neonatale Versorgung mit parenteraler Ernährung bis zur enteralen Ernährung, kann anschließend in jedem Zentrum selbständig durchgeführt werden.
Besonderheiten: Das Muhimbili National Hospital hat im Jahr 2020 an einer internationalen Multicenter-Studie teilgenommen. Dabei wurde über 12 Monate hinweg der Einsatz von lebensrettenden Silo-Bags bei Gastroschisis evaluiert und bemerkenswerterweise wurde eine signifikante Senkung der Mortalität von über 90 Prozent auf etwa 60 Prozent erzielt.

 

Besonderheiten:

Nicht operative Behandlung von Gastroschisis.