Augenheilkunde
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Indien
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Smartphone- & KI-basiertes telemedizinisches diabetische Retinopathie Screening

Organisation: Universitätsklinikum Bonn, Universität Bonn
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Partnerorganisation vor Ort: Sankara Eye Foundation India (Indien), University of Calabar Teaching Hospital (Nigeria), Organization for Rural Community Development (Bangladesh), University of Cape Coast Ghana Department of
Optometry & Vision Science (Ghana)


Situation vor Ort: 

Diabetischen Retinopathie (DR) ist die weltweit häufigste Erblindungsursache im erwerbsfähigen Alter, 80% der Diabetiker leben allerdings in Ländern mit mittlerem u. niedrigem Einkommen, in denen es bislang größtenteils kein DR-Screening gibt. Die Organisation hat in Indien, Bangladesch, Nigeria und Ghana ein kostengünstiges telemedizinisches Smartphone-basiertes DR-Screening in unterschiedlichen Projektausbaustufen etabliert.
 

Ziele: 

Skalierbarkeit, Kosteneffizienz und Nachhaltigkeit des Smartphone-basierten KI-unterstützten DR-Screenings in den Regionen der Projektpartner zeigen.

Indikatoren:
  1. Verbesserte DR-Screening Abdeckung um 50%,
  2. Publizierte Kosteneffizienzanalyse
  3. Etablierte standardisierter Prozesse und Multiplikatoren, sowie länderspezifische Kostenkompensation
     
Maßnahmen:
  1. Projekt-Ausbau in allen Partnerregionen und Realisierung von 572 DR Screening Camps
  2. Etablierung von KI-assistierter Datensammlung mittels standardisierter Befragung (hinsichtlich Screening-Abdeckung, Zuweisungsraten, Kosteneffizienz)
  3. Training von 24 Multiplikatoren, SOP-Generierung und Implementierung für alle Projektschritte, Stufenweise Integration einer Kostenkompensation
     
Nachhaltigkeit:

Durch die Etablierung regelmäßiger lokaler DR-Screenings und das Training von Multiplikatoren, sowie den Wissenstransfer zur eigenständigen Trainingsdurchführung kann eine langfristige nachhaltige Projektfortführung erreicht werden. Die Veröffentlichung der Kosteneffizienzanalyse ist sowohl im Kontext der jeweiligen Partnerländer als auch in anderen Ländern des Globalen Südens eine Voraussetzung für eine langfristige Implementierung in die Gesundheitssysteme vor Ort.

Besonderheiten:

Die Smartphone-basierte Fundusfotografie stellt ein kostengünstiges Verfahren zur digitalen Darstellung der Netzhaut dar. Aufgrund der geringen Anschaffungskosten der Geräte, deren hohen Verfügbarkeit und ihrer einfachen Handhabung auch durch nicht-ärztliches Personal, lässt sie sich auch im Ressourcen-armen Kontext (sowohl hinsichtlich finanzieller Mittel als auch im Hinblick auf medizinisches Fachpersonal) vergleichsweise einfach implementieren. Studien haben die medizinische Wirksamkeit und Kosteneffizienz von telemedizinischem DR-Screening mehrfach belegt, jedoch sind die hohen Kosten von Fundusfotografie-Geräten eine Hürde, die im Global Süden eine flächige Implementierung von DR-Screenings bislang verhindert. Die Smartphone-basierte Fundusfotografie stellt hierfür einen möglichen Lösungsansatz dar. Sie ermöglicht es Augenärzten, ihre begrenzten Ressourcen effizienter einzusetzen, da sie ausschließlich die Beurteilung der übermittelten Fundusbilder und nicht mehr die eigentlichen Screenings selbst durchführen müssen. Wir haben in Vorgängerprojekten in Indien, Bangladesch, Nigeria und Ghana bereits jeweils ein kostengünstiges telemedizinisches Smartphone-basiertes DR-Screening in unterschiedlichen Projektausbaustufen etabliert. Darüber hinaus entwickeln wir eine KI zur automatischen Analyse von Smartphone-basierten Fundusvideo-Aufnahmen, um die Bildauswertung zu unterstützen. Im Rahmen dieses Projektes wird nun die Skalierbarkeit, Kosteneffizienz und Nachhaltigkeit des Smartphone-basierten und KI-unterstützten Ansatzes in den genannten Ländern untersucht.

Weitere Informationen hier.