ELIKIA. Ein nachhaltiges Screening zur Prävention von Gebärmutterhalskrebs
Situation vor Ort:
Gebärmutterhalskrebs ist weltweit die vierthäufigste Krebserkrankung bei Frauen. In der DR Kongo, einem der ärmsten Länder (HDI 179 von 191), ist es die häufigste Ursache für Krebstodesfälle. Mangelndes Bewusstsein über die Krankheit und ihre Prävention, nicht finanzierbare Vorsorgeuntersuchungen für viele Frauen und fehlendes ausgebildetes Personal verschärfen das Problem.
Ziele:
Das Ziel des Projektes ELIKIA (Hoffnung in der Lingala Sprache) ist es, im Centre Hospitalier Monkole und den angeschlossenen Gesundheitszentren eine umfassende Screening-Strategie zur Reduktion des Gebärmutterhalskrebses zu implementieren. Diese Strategie umfasst Sensibilisierungsmaßnahmen für die Bevölkerung, Vorsorgeuntersuchungen und die anschließende Behandlung von präkanzerösen Läsionen mittels Thermoablation. Es soll als Modell für andere Krankenhäuser in Kinshasa und im ganzen Land dienen.
- Anzahl der Frauen, die im Krankenhaus Monkole oder in den angeschlossenen Gesundheitszentren auf HPV (Humanes Papillomvirus) getestet wurden.
- Anzahl der Frauen, bei denen HPV nachgewiesen und die anschließend mit Thermoablation behandelt wurden.
- Anzahl der lokalen Ärzte und Krankenschwestern, die in der Prävention, Früherkennung und Behandlung von präkanzerösen Läsionen mittels Thermoablation geschult wurden.
- Sensibilisierung des medizinischen Personals (Ärzte und Krankenschwestern) des Monkole-Krankenhauses und der angeschlossenen Gesundheitsstationen sowie der lokalen Bevölkerung für die Bedeutung der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs.
- Ausstattung des Labors im Monkole-Krankenhaus mit den notwendigen Geräten und Schulung des Personals zur Durchführung von HPV-Tests.
- Ausbildung von lokalen Fachleuten in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Chiva, Direktor der gynäkologischen Abteilung der Clínica Universidad de Navarra (Spanien), in der Erkennung und Behandlung präkanzeröser Läsionen mittels Thermoablation sowie in der Weiterbehandlung von Krebsfällen.
- Integration der Screening-Strategie als festen und wichtigen Bestandteil des Betriebs im Krankenhaus Monkole und den angeschlossenen Gesundheitszentren.
- Zusammenarbeit mit Frauenorganisationen, wie die Vereinigung der Ehefrauen von Soldaten und Polizisten (l'Association des épouses des militaires et des policiers), um im Rahmen spezieller Kampagnen gemeinsam mit Experten und Studenten der Clínica Universidad de Navarra möglichst vielen Frauen Zugang zu Vorsorgeuntersuchungen zu ermöglichen.
Das Projekt strebt an, auf drei Ebenen eine nachhaltige Wirkung zu erzielen und so das Gesundheitssystem in Kinshasa zu stärken:
Implementierung des Screening- und Behandlungssystems: Dieses System wird im Krankenhaus Monkole integriert, wobei eng mit dem Primärgesundheitszentrum und seinen drei Satellitenzentren sowie der gynäkologischen Abteilung zusammengearbeitet wird, um der verletzlichsten Bevölkerung Kinshasas zu helfen.
Ausbildung des Gesundheitspersonals: Im Ausbildungsplan der Krankenpflegeschule ISSI in Kinshasa werden spezifische Kurse über die Bedeutung des Gebärmutterhalskrebs-Screenings, die visuelle Inspektion mit Essigsäure (VIA) und/oder Lugolscher Lösung (VILI) sowie die Behandlung mittels Thermoablation aufgenommen.
Schaffung einer Präventionskultur: Durch Sensibilisierungskampagnen, Zusammenarbeit mit Frauenorganisationen und die Erfahrungen der Patientinnen wird eine Präventionskultur gegen Gebärmutterhalskrebs sowohl in der Zivilbevölkerung als auch in der Regionalregierung gefördert, mit der Hoffnung, dass Letztere regionale Gesundheitskampagnen unterstützt.
Der Großteil der Bevölkerung von Kinshasa, insbesondere die Frauen, lebt von Tag zu Tag. Diese prekäre Lebenssituation erschwert die Entwicklung einer Präventionskultur im Gesundheitsbereich, besonders wenn keine akuten Beschwerden vorliegen. Die hohen Kosten für einen HPV-Test (ca. 85 bis 100 USD), die Transportkosten und der Zeitaufwand – oft ein ganzer Tag – um ins Krankenhaus zu gelangen, verschärfen das Problem zusätzlich.
Dank dieses Projekts und der neuen Laborausrüstung haben Frauen nun Zugang zu einem sehr kostengünstigen HPV-Test (2 USD), erhalten das Ergebnis innerhalb einer Stunde und, falls das Ergebnis positiv ist, kann das Gesundheitspersonal noch am selben Tag eine visuelle Inspektion durchführen und mögliche präkanzeröse Läsionen mittels Thermoablation behandeln. Falls andere Verletzungen oder Krebserkrankungen festgestellt werden, können die Patientinnen zur weiteren Behandlung an die gynäkologische Abteilung verwiesen werden.
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