Augenheilkunde
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Äthiopien
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Augengesundheit für ländliche Gemeinden in Äthiopien (Ensuring School Eye Health (SEH))

Organisation: Vision Aid Overseas
Partnerland: Äthiopien
Partnerorganisation vor Ort: Vision Aid Overseas Ethiopia
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Situation vor Ort:

Äthiopien hat weltweit eine der höchsten Raten an Blindheit und Sehschwäche. Unkorrigierte Refraktionsfehler (URE) sind in Äthiopien nach dem Grauen Star die häufigste Ursache für Sehbehinderungen. Derzeit gibt es kein nationales Programm für das Screening von Kindern, und die augenmedizinische Versorgung ist nach wie vor auf städtische Gebiete beschränkt. URE führt dazu, dass viele Kinder in Äthiopien unnötigerweise sehbehindert sind.
 

Ziele:

Das Ziel ist es, Sehbehinderungen bei Kindern im Schulalter zu verringern, damit sie bessere schulische Leistungen erbringen und ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden verbessert wird. Dies erreicht die Organistaion durch: Schulung von Lehrern in grundlegenden Screening-Techniken und Überweisungen; Durchführung von durch Optiker geleiteten mobilen Augenkliniken in Schulen; Sicherstellung eines Überweisungsweges für die Weiterbehandlung; Sicherstellung einer nachhaltigen Versorgung mit Qualitätsbrillen; Vorlage nationaler Richtlinien, um sicherzustellen, dass SEH (Ensuring School Eye Health) in die bestehende staatliche Schulgesundheitspolitik integriert wird.

Indikatoren:
  • Anteil der Kinder, die eine Brille erhalten haben und deren schulische Leistungen sich verbessert haben
  • Anteil der Kinder, die eine Brille erhielten und deren schulische Anwesenheit gestiegen ist
  • Anteil der Kinder und Lehrer mit verbessertem Bewusstsein für Augengesundheit
Maßnahmen:
  • Anzahl der für die Durchführung von Augenuntersuchungen geschulten Lehrer
  • Anzahl der Mitarbeiter des Gesundheitsdienstes, die geschult wurden, Kinder außerhalb der Schule zu erreichen
  • Anzahl der Kinder, die auf Augenprobleme untersucht wurden
  • Anzahl der Kinder, die das Augenscreening nicht bestanden haben und von der mobilen Augenklinik untersucht und refraktiert werden müssen
  • Anzahl der Kinder mit signifikanter Fehlsichtigkeit, die eine Korrektionsbrille benötigen
  • Anzahl der Schulkinder, die eine Brille erhalten haben und sie weiterhin tragen.
  • Anzahl der überwiesenen Kinder, die wegen komplexerer augenmedizinischer Bedürfnisse behandelt werden
  • Nationale Leitlinien, die im Rahmen des Programms für Schulgesundheit und Ernährung entwickelt und zur Annahme vorgelegt wurden.
Nachhaltigkeit:

Das langfristige Ziel für alle Programme ist, dass die Systeme, Dienste und Ressourcen, die über die Partner und Geber bereitgestellt werden, in lokaler Hand liegen und langfristig betrieben werden. Die Organisation arbeitet mit den lokalen Berufsverbänden, dem öffentlichen Gesundheitswesen, der Gesundheitsbehörde und den Bildungssystemen zusammen. Im Rahmen eines Dreijahresprogramms sollen ausreichend Informationen gesammelt werden, um diese der Regierung vorzulegen - inklusive einem Entwurf von Richtlinien für die schulische Augengesundheit, die in den Schulgesundheits- und Ernährungsplan integriert werden sollen.

Besonderheiten:

Die Innovation dieses Projekts besteht darin, dass die bestehenden Systeme und Strukturen des Gesundheits- und Bildungssystems genutzt werden, um den Kindern die dringend benötigten Leistungen zu bieten. Die Lehrer werden darin geschult, die Kinder in ihrer Schule zu untersuchen, und mobile Augenkliniken besuchen dann die Schulen, um die Kinder, bei denen das Screening nicht erfolgreich war, einer vollständigen Augenuntersuchung zu unterziehen. Im Rahmen des Projekts werden für die meisten Kinder, die eine Sehkorrektur benötigen, "klammerfertige" Brillenfassungen und -gläser verwendet, die in verschiedenen Stärken, Modellen und Farben angeboten werden und vom Team der mobilen Klinik vor Ort angepasst werden können.  Dadurch werden die Kosten niedrig gehalten und der Zeitaufwand für das Augengesundheitsteam verringert, da es die Anzahl der wiederholten Besuche in den Schulen reduziert. Diejenigen, die eine maßgefertigte Brille benötigen, lassen diese im Sehzentrum in der nahe gelegenen Stadt anfertigen. Bei schweren Augenerkrankungen werden die Kinder an ein Krankenhaus überwiesen. Die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen werden genutzt, um die Regierung bei der landesweiten Ausweitung des schulischen Augengesundheitsprogramms im Rahmen des Programms für Schulgesundheit und Ernährung (SHN) zu unterstützen, einschließlich der Erforschung innovativer Technologien zur Verbesserung der Effizienz der derzeitigen papiergestützten Dokumentation.