Internationaler Tag zur Beendigung von Geburtsfisteln

EKFS fördert Projekt der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW) zur Bekämpfung und Prävention von vaginalen Fisteln in Äthiopien
Fistula Schulung

Bad Homburg v.d.H., 22. Mai 2018 – Von Geburtsfisteln sind weltweit schätzungsweise zwei Millionen Frauen betroffen. Allein in Äthiopien erleiden jedes Jahr rund 3.500 junge Frauen und Mädchen Geburtsverletzungen, die zu Harn- und Stuhlinkontinenz führen. Um ein Bewusstsein für die Erkrankung zu schaffen, findet am 23. Mai der von den Vereinten Nationen (UN) ins Leben gerufene „Internationale Tag zur Beendigung von Geburtsfisteln“ statt. Auch die Else Kröner-Fresenius-Stiftung will die Fisteln verhindern und betroffenen Frauen und Mädchen helfen. „Daher fördern wir seit April 2018 ein Projekt der DSW zur Bekämpfung von Geburtsfisteln in der Amhara Region über einen Zeitraum von zwei Jahren mit ca. 90.000 Euro“, betont Dr. Carolin Kröner, Mitglied des Stiftungsrats der EKFS.

„Die meisten Frauen gebären ohne jegliche medizinische Hilfe, auch im Notfall ist keinerlei fachkundige Versorgung möglich“, erklärt DSW-Geschäftsführerin Renate Bähr. In der Amhara-Region im Norden Äthiopiens heiratet rund jedes vierte Mädchen (27 Prozent) zwischen ihrem 15. und 17. Geburtstag. „Bei den meist sehr jungen Müttern entstehen Scheidenfisteln, wenn der Kopf des Babys während langer Wehen das Gewebe im viel zu schmalen Unterleib ständig an die Beckenknochen drückt“, erläutert Renate Bähr. Die Blutzufuhr wird unterbrochen, Teile des Gewebes sterben ab und es entstehen Löcher zwischen Scheide, Blase und Darm. Die jungen Frauen verlieren infolge der Geburtsverletzung die Kontrolle über ihre Ausscheidungen und riechen nach Harn und Stuhl. „Sie werden aus der Gemeinschaft verstoßen und leben in Armut am Rande der Gesellschaft“, betont Bähr.

Das Projekt wird in den nächsten zwei Jahren in 14 Bezirken der Amhara-Region umgesetzt werden – mit dem Ziel, die Gesundheit der Frauen und Mädchen langfristig zu stärken, Geburtsfisteln zu verhindern und geheilte Frauen wieder in die Gesellschaft zu integrieren. So sollen u. a. geschulte Jugendberaterinnen Gleichaltrige über Sexualität und Mädchenrechte aufklären und eine Anlaufstelle für Jugendliche in Not bieten. Die Beraterinnen sorgen auch für eine medizinische Erstversorgung durch die örtlichen Gesundheitsmitarbeiter und organisieren den Transport in das Hamlin Fistula Hospital. In den meisten Fällen können die Scheidenfisteln dort operiert und die Inkontinenz beseitigt werden.


Hinweis: Die Vereinten Nationen (UN) haben den Internationalen Tag zur Beendigung von Geburtsfisteln im Jahr 2014 ins Leben gerufen, um ein Bewusstsein für die Erkrankung zu schaffen. Der Tag wird jährlich begangen.


Über die Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) – Forschung fördern. Menschen helfen. 
Die gemeinnützige Else Kröner-Fresenius-Stiftung widmet sich der Förderung medizinischer Forschung und unterstützt medizinisch-humanitäre Projekte. Die Stiftung wurde im Jahr 1983 von der Unternehmerin Else Kröner gegründet und zu ihrer Alleinerbin eingesetzt. Die EKFS bezieht nahezu alle ihre Einkünfte aus Dividenden des Gesundheitskonzerns Fresenius, dessen größte Aktionärin sie ist. Bis heute hat sie rund 1660 Projekte gefördert. Mit einem jährlichen Gesamtfördervolumen von aktuell über 40 Millionen Euro ist sie eine der größten Medizin fördernden Stiftungen Deutschlands. Weitere Informationen finden Sie unter: www.ekfs.de.

Über die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) 
Die DSW ist eine international tätige Entwicklungsorganisation. Ziel unserer Arbeit ist es, zur Umsetzung des Menschenrechts auf Familienplanung und zu einer zukunftsfähigen Bevölkerungsentwicklung beizutragen. Jugendliche sind daher die wichtigste Zielgruppe unserer Projekte. Auf nationaler und internationaler Ebene nehmen wir Einfluss auf politische Entscheidungsprozesse in den Bereichen Gesundheit, Familienplanung und Gleichstellung der Geschlechter.

Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
Ute Stallmeister
Pressesprecherin
Tel: + 49 511 94373-31
E-Mail: ute.stallmeister@dsw.org

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Bianka Jerke
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