EKFS geförderter Wissenschaftler nimmt an der 71. Lindauer Nobelpreisträgertagung für Chemie teil und berichtet von seinen Eindrücken

Der von der EKFS geförderte Wissenschaftler Dr. Leonhard Möckl vom Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts nimmt als Young Scientist an der diesjährigen Lindauer Nobelpreisträgertagung für Chemie teil, die vom 26. Juni bis zum 1. Juli 2022 stattfindet.
Dr. Leonhard Möckl

Die EKFS fördert seit 2020 das Projekt des Naturwissenschaftlers zur Entwicklung neuer Strategien in der Krebstherapie. Der Chemiker untersucht kleine Moleküle, die durch eine Aktivierung des Lichts hochgiftig werden und bösartige Zellen rasch abtöten. Für dieses Vorgehen sind spezielle Lichtleiter erforderlich, die das Aktivierungslicht präzise an den gewünschten Ort der Krebszellen bringen. Im Rahmen des Projekts erforscht Dr. Möckl mit seinem Team die strukturelle Optimierung der lichtaktivierbaren Moleküle und entwickelt maßgeschneiderte Lichtleiter.

Die EKFS nominiert regelmäßig herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die eine Förderung der Stiftung erhalten, für die Teilnahme an den Lindauer Nobelpreisträgertagungen. Jedes Jahr kommen etwa 30 bis 40 Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträger in Lindau zusammen, um die nächste Generation führender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu treffen. Der Schwerpunkt der Lindauer Tagungen wechselt jährlich zwischen den drei wissenschaftlichen Disziplinen des Nobelpreises: Physik, Chemie oder Physiologie/Medizin. Alle fünf Jahre findet eine interdisziplinäre Tagung statt und alle drei Jahre die Lindauer Tagung der Wirtschaftswissenschaften – dieses Jahr vom 23. bis 27. August.


In seinem Nachbericht schildert Dr. Leonhard Möckl seine Eindrücke von der diesjährigen Lindauer Nobelpreisträgertagung für Chemie:

Es passiert selten, dass eine Veranstaltung, die so berühmt ist wie die Lindauer Nobelpreisträgertagung, die naturgemäß großen Erwartungen noch übertrifft. Aber eben das gelang der diesjährigen Tagung. Die Eindrücke kurz zusammenzufassen ist nicht möglich, darum nur Schlaglichter: Etwa, dass den Nobelpreisträgern durch die Bank anzumerken war, wie viel Freude sie hatten. Hervorzuheben wäre auch, dass in den sehr privaten Free Exchanges stets eine offene und ehrliche Atmosphäre herrschte nicht unbedingt frei von Kontroversen, aber dennoch geprägt von wechselseitigem Respekt. Auch darf nicht unerwähnt bleiben, dass auch die Young Scientists prominent vertreten waren: Zwei große Programmpunkte waren ihren Präsentationen vorbehalten. Und schließlich gab es trotz des dichten Programms Zeit, dass sich die Young Scientists untereinander austauschen konnten; und es wurden echte Freundschaften geschlossen. Bleibt eigentlich nur ein Schatten: Dass es nun vorbei ist... Als Nobelpreisträger darf man jederzeit teilnehmen; und das könnte die größte Motivation sein, den Preis zu gewinnen!